Looking for an exotic climbing destination but won't step on a plane? We got you covered.
Albanien ist schon lange kein Geheimtipp mehr für Wanderlustige. Dass nun auch mehr und mehr Kletterer:innen auf den Geschmack der Balkan-Alpen kommen könnten, beweist unser POW-Bergführer Tim Marklowski. Er war im Frühjahr 2024 in Albanien und berichtet über das Klettererlebnis im Einklang der Natur, die umweltfreundliche Anreise und die naturschützenden Massnahmen der albanischen Regierung.
Potential für Kletterer
Unweit der albanischen Hauptstadt Tirana liegt das junge Klettergebiet von Krraba, wo die «Cyclops Cave» mit ihrem beeindruckenden Überhang dominiert. In den letzten Jahren hat sich Albanien zu einem Geheimtipp unter Kletterern:innen entwickelt, mit Gebieten am ionischen Meer, im Inland und sogar Bigwalls, wie der 800 Meter hohen Arapi-Südwand in den albanischen Alpen.
Trotz der guten Felsqualität sind Begegnungen mit anderen Kletterern:innen noch selten. Das Routennetz in Albanien wächst schneller als die einheimische Kletterszene, doch ein Grundangebot an Routen in allen Schwierigkeitsgraden ist notwendig, um das Land als Kletterdestination zu etablieren und sowohl den Klettersport als auch den naturnahen Tourismus zu fördern. Eines der nächsten Projekte ist im Vjosa-Tal geplant, das mit seiner Schönheit und dem immensen Potenzial überzeugt.
Përmet im südlichen Vjosa-Tal bietet ideale Bedingungen für Outdoorsportler:innen und dient als Basecamp in einer Region voller Naturperlen. Die Klettermöglichkeiten sind noch begrenzt, aber das Tal beeindruckt durch die unberührte, wilde Vjosa, die als letzter echter Wildfluss Europas von den griechischen Bergen bis zur Adria ohne menschliche Eingriffe fliesst. Das Gebiet ist ein Hotspot der Artenvielfalt und hat trotz Plänen für zahlreiche Staudämme seinen ursprünglichen Charakter bewahrt.
Umweltschutz in Albanien
Der Erhalt des ursprünglichen Charakters der Vjosa war ein harter Kampf mit internationaler Kampagne - unter anderem von unserem Partner Patagonia - gegen zahlreiche geplante Staudämme, der letztlich erfolgreich war. Im März 2023 wurde die Vjosa zum ersten europäischen Flussnationalpark Europas erklärt. Albanien zeigt sich nun als Pionier im Schutz wilder Flüsse. Umweltministerin Mirela Kumbaro hofft, dass andere Länder diesem Beispiel folgen. Der Vjosa Wild River National Park soll nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern internationalen Managementstandards entsprechen und zur Regionalentwicklung beitragen, indem er naturnahen Tourismus und nachhaltige Landwirtschaft fördert. Die zukünftige Rolle des Klettersports wird sich noch zeigen.
Eine klimafreundliche Anreise nach Albanien, ohne Flugzeug, ist möglich. Tim nutzte hierfür die Bahn. Aus der Schweiz geht es mit dem Zug nach Ancona oder Bari und von dort mit der Fähre innerhalb einer Nacht nach Durrës nahe Tirana. Vor Ort gibt es zwischen allen grösseren Städten Minibusse.
Den ausführlichen Reisebericht sowie Routentipps von Tim gibt es hier: